Von Sven Schüer | Meller Kreisblatt

Die Landesklassen-Handballer der HSG Grönegau-Melle haben das letzte Saisonspiel gegen den VfL Bad Iburg gewonnen, die Meisterschaft jedoch verpasst. Gefeiert wurde das Team trotzdem.

Lampen

Jannik Lampen (links) setzt sich im Spiel gegen Bad Iburg durch. FOTO: Stefan Gelhot

Knappe zwei Minuten waren noch zu spielen, als die etwa 50 Zuschauer in der Halle am Schulzentrum in Neuenkirchen mit stehenden Ovationen die HSG feierten. Die Bank der Heimmannschaft tat es ihnen gleich und stand ebenfalls auf. Auch die Iburger Spieler und ihre Trainerin Monika Hülsmann stimmten in den Applaus mit ein. Zu diesem Zeitpunkt führte die HSG mit 34:29. Hakon Niehausmeier setzte schließlich 18 Sekunden vor Schluss mit dem letzten Treffer der Saison zum 35:29-Endstand den Schlusspunkt eines ereignisreichen Jahres.

Schon lange vorher war klar, dass die HSG die Meisterschaft in der Landesklasse nicht mehr erreichen konnte. Eine Stunde vor dem Anpfiff der Partie in Neuenkirchen war bereits das Spiel zwischen der TSG Burg Gretesch und der HSG Haselünne/Herzlake angepfiffen worden. Und es war genau das eingetreten, was aus HSG-Sicht nicht hatte passieren dürfen: Die TSG hatte das Spiel deutlich mit 29:21 gewonnen und die Träume von der Meisterschaft der Meller platzen lassen.

Niehausmeier

Hakon Niehausmeier in Aktion. Foto: Stefan Gelhot

Niehausmeier mit elf Treffern

„Den Halbzeitstand hatte ich mitbekommen und kurz nach der Halbzeit waren sie schon mit sieben Toren vorne. Da war eigentlich klar, dass Gretesch sich das nicht mehr nehmen lässt. Von daher leben wir jetzt mit Platz zwei“, beschrieb Trainer Mike Bordihn die Situation auf der Bank. Hakon Niehausmeier – mit elf Treffern bester HSG-Torjäger gegen Bad Iburg – ergänzte: „Wir haben es ziemlich gut aufgefasst und uns schnell gesagt, dass wir die Saison trotzdem gut zu Ende bringen wollen. Wir sind dann mit dem Gedanken wieder auf das Spielfeld gegangen, punktverlustfrei durch die Rückrunde zu kommen.“

Punktgleich mit den Mellern liegt Gretesch in der Endabrechnung an der Tabellenspitze, hat aber beide Spiele gegen die HSG gewonnen und damit die Nase am Ende vorn. Die TSG steigt somit in die Landesliga auf. Allerdings hätte die HSG auch im Meisterschaftsfall nicht aufsteigen können.

„Wir wären heute gerne Meister geworden“

Dass es auch im Fall einer Aufstiegsberechtigung sportlich nicht gereicht hätte, ärgert Bordihn indes nicht: „Letztlich sind wir Zweiter geworden und ärgern uns nur, dass wir beide Spiele gegen Gretesch verloren haben. Im Rückspiel waren wir dran und das hätten wir gewinnen können. Aber wir wären heute gerne Meister geworden.“ Jan Springhetti, der neun Tore zum Sieg beisteuerte, zog ein positives Fazit: „Im Prinzip haben wir eine gute Saison gespielt. Wir hatten nicht gedacht, dass wir so weit oben mitspielen, weil wir eine neu zusammengewürfelte Mannschaft hatten. Von daher sind wir sehr zufrieden.“

Springhetti

Jan Springhetti (links). Foto: Stefan Gelhot

So will die HSG in der kommenden Saison in der Regionsoberliga – die Landesklasse wird aufgelöst – angreifen und den Aufstieg in die Landesliga anpeilen. Michael Voss, Sascha Osthues und Maximilian Esch verabschieden sich aus der Mannschaft und standen am Samstagabend letztmals auf der Platte. „Die drei wollten auch unbedingt gewinnen. Das andere Spiel war dann nicht mehr so im Fokus. Wir waren wirklich froh, dass wir das Ding für uns gewonnen haben“, sagte Bordihn und zog noch ein abschließendes Fazit: „Wir haben lange gebraucht, um in die Saison zu kommen. Die letzten Spiele liefen wirklich gut. Aber die erste Saisonhälfte war sehr zäh, auch was die Trainingsbeteiligung angeht. Gefühlt war es Arbeit. Nach der Corona-Pause wurde es besser. Alle hatten wieder Lust Handball zu spielen, die Trainingsbeteiligung war deutlich besser.“

Gefeiert hat das HSG-Team übrigens trotzdem. Nach dieser Saison haben sich alle Beteiligten dies auch redlich verdient.

HSG Grönegau-Melle: Michael Voss (1.-17. Minute, 55.-60.), Ole Meyer Im Kruge (17.-35.), Jonas Schröder (35.-55.) – Hakon Niehausmeier (11 Tore/1 Siebenmeter), Jan Springhetti (9), Lukas Möllersmann, Matheo Raude (je 5), Jannik Lampen (4), Jörg Heemann (1), Jendrik Röfer, Christian Möllers, Maximilian Esch, Johannes Kottkamp, Sascha Osthues.

Weitere Fotos von Karl-Heinz Allerdissen

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