Dass man 40 Tore in einem Spiel erzielt und dennoch die Partie verliert, kommt nicht so häufig vor. Den Männern der HSG Grönegau-Melle ist genau das jedoch im Duell am Samstagabend (30.11.) gegen den TV 01 Bohmte passiert. Mit 40:43 (19:21) endete die Torejagd im Landkreisderby zu Gunsten der 01-Handballer.

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Mit 8 Treffern war Luca Lührmann erfolgreichster Schütze gegen Bohmte.

(Foto: Rolf Dieckhöner)

Die Meller Hausherren starteten dabei fulminant in das Spiel und führten nach rund acht Minuten mit 8:2. Dabei ließen sie sich zunächst auch nicht von einer frühen roten Karte gegen Jonas Bextermöller aus dem Tritt bringen. Die Uhr in der Sporthalle Neuenkirchen stand auf 1:59 Minuten, als Bextermöller zu ungestüm in der Abwehr zur Tat schritt und seinen Gegenspieler am Hals/Kopf traf. Sicherlich keine böse Absicht, aber in der Konsequenz eine berechtigte Entscheidung der Schiedsrichter. Die Meller machten sich in der Frühphase des Spiels den Bohmter Plan zu eigen den Gegner mit Tempospiel zu überraschen. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste dann aber besser in das Duell, holten den Rückstand auf und gingen nach 20 Minuten erstmals mit 13:14 selbst in Führung.

So sehr sich beide Trainerbänke über die eigenen Torerfolge freuten, so sehr haderten sie mit der Abwehrarbeit. Dem entsprechend bliebt die Torquote über das ganze Spiel auf beiden Seiten sehr hoch.

Die Torejagd setzte sich in der zweiten Hälfte munter fort. Beide Deckungsreihen schafften es nicht, den Gegner entscheidend am Torwurf zu hindern. Und so schraubten die Akteure das Ergebnis immer weiter nach oben. Nachdem zunächst sehr eng blieb, schaffte es Bohmte zur Mitte des zweiten Abschnitts die Führung erstmals auf drei Treffer auszubauen (30:33, 46. Min.), doch die Meller blieben dran und glichen wieder zum 35:35 (52.) aus. Und das, obwohl sich mit Christian Möllers ein zweiter HSG-Spieler in der 48. Minute ebenfalls eine rote Karte einhandelte. Dennoch hatten die Gäste nun leichte Vorteile, einfach weil sie in einem Fehlerspiel dann doch weniger Fehler machten, als die Hausherren. So endete das „Rund-and-Gun-Spiel“ mit 40:43 für Bohmte, und sowohl der Bohmter Trainer Andreas Köppe, wie auch HSG-Coach Jens Grotemeier waren sich einig, so ein Ergebnis noch nicht erlebt zu haben.

HSG-Trainer Jens Grotemeier war auch Tage nach dem denkwürdigen Match noch etwas rat- und fassungslos über die Defensivschwächen und die vielen Tore. „Es war ein verrücktes und schnelles Spiel mit vielen Ballverlusten. Wir haben super angefangen und hoch geführt. Dann war Bohmte aber besser eingestellt. Wir haben eigentlich 40 Tore in nur 50 Minuten kassiert“, so Grotemeier. „Auch die beiden roten Karten konnte man geben, auch wenn so unsere beiden aktuell besten Abwehrspieler aus dem Spiel waren. Dennoch konnten wir mithalten.“ Nach der Niederlage gegen Hütte mit 37 Gegentreffern war dies die zweite verlorene Spiel in Folge mit hoher Gegentorquote. „Wir haben gegen beide Teams mitgehalten und hätten mit etwas Glück auch gewinnen können. Aber wir müssen unsere Abwehrarbeit verbessern“, bilanzierte Grotemeier. Damit ist die Aufgabe für die kommenden Wochen in der Winterpause gesetzt. Das erste Spiel im neuen Jahr bestreiten die Tiger am 11. Januar gegen Primus Eicken – der ultimative Härtetest für die Abwehr.

HSG: Ole Meyer im Kruge und Lines Ronning im Tor; Enno Zurmühlen (1), Jan Springhetti (5), Thomas Allerdissen (6), Luca Lührmann (8), Nico Lindenthal (5), Hakon Niehausmeier (7/3), Jonas Bextermöller, Christian Möllers (6), Jannes Haferkamp (1), Jonas Hoffmann (1).

Fotos: Rolf Dieckhöner

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