Weser-Ems-Liga Süd Frauen
HSG Grönegau-Melle – TuS Wagenfeld 28:7 (11:3)
Am Samstag empfingen die Meller Tigerenten die Damen aus Wagenfeld zum Rückspiel. Nach einer deutlichen Niederlage im Hinspiel – Wagenfeld gewann seinerzeit klar mit 33:19 – wollten sich die Meller Damen nicht noch einmal dem Gegner so ergeben. Was dann aber in der Neuenkirchener Sporthalle geschah, passiert so auch nicht alle Tage. Die Tigerenten fegten den TuS aus der Halle und hielten dabei erstmals einen Gegner unter 10 Gegentore.
Daumen hoch - der Fingerzeig von Carolin Oberhaus als Synonym
für das Spiel der Tigerenten gegen Wagenfeld.
(Archivfoto: Rolf Dieckhöner)
„Geil!“, entfuhr es Carina Beinker nach dem Spiel trocken und strahlte bis über beide Ohren. Dabei musste sie selbst schon nach fünf Spielminuten passen, als sie bei einer Abwehraktion unglücklich umknickte. Zuvor erinnerten Thomas Tiedemann und Lukas Zwaka in der Kabine die Damen an die letzten erfolgreichen Heimspiele und motivierten das Team bis in die Haarspitzen.
Mit Erfolg, denn mit sicherem Spiel im Angriff und einer sattelfesten Abwehr kamen die Tigerenten sehr gut in die Partie hinein. Schon nach sechs Minuten nahm Wagenfeld die erste Auszeit, weil sie so gar nicht ins Spiel fanden. Anschließend versuchte es der TuS mit einer kurzen Deckung gegen Carolin Oberhaus, doch auch diese Maßnahme sollte den Tigerenten kein Hindernis sein. Mit guten Doppelpässen an den Kreis kamen die Meller Damen immer wieder zum Torerfolg. Das Spiel des TuS fand indes so gut wie kaum statt, auch weil die HSG-Abwehr sehr aufmerksam war. Bis zur Pause setzte sich die HSG auf 11:3 ab.
Nur nicht nachlassen, sondern weiter den Vorsprung ausbauen, war die Devise für die zweite Halbzeit. Nach dem Wiederanpfiff versuchte Wagenfeld mit einer sehr offensiven Deckung das Meller Spiel zu stören. Doch die großen Lücken nutzten die Tigerenten weiterhin mit guten Lauf- und Doppelpassspiel geschickt aus und kamen somit zum Torerfolg. Trotz kurzer Bewachung durch die TuS-Defensive brachte sich Oberhaus unermüdlich immer wieder in das Angriffsspiel ein und spiele die Nebenfrau frei, die es wiederum mit Torerfolgen dankten.
Und die HSG-Deckung? Die machte genau dort weiter, wo sie im ersten Abschnitt aufgehört hatte, denn sie stand weiter wie eine Wand. Und die Bälle, welche dann doch noch auf das eigene Tor kamen, wurden von der starken Torhüterin Meike Rosendahl sicher pariert. Wagenfeld agierte insgesamt viel zu drucklos und fehlerhaft, um die Tigerenten an diesem Tag zu gefährden. So deutete sich schon früh an, was am Ende da rot auf schwarz auf der Anzeigetafel stand.
„Nur sieben Gegentore in sechzig Minuten – unfassbar!“, schüttelte Tiedemann den Kopf. „Sicher hatte Wagenfeld heute einen rabenschwarzen Tag erwischt, aber dennoch muss man das erstmal so spielen, wie wir es gespielt haben.“, kommentierte Tiedemann nicht ohne Stolz. Und Marie-Luise Rackmann ergänzte: „Das war einfach ein SUPER Spiel von uns. In der Abwehr hat jede für jede gekämpft und vorne wurde durch einfache Laufwege der Ball eingenetzt. Keine von uns konnte es am Ende so richtig glauben, was da geschehen war. Wir mussten erstmal ein Foto machen, das glaubt uns doch sonst keiner.“
Spielfilm: 0:1, 3:1, 7:2, 11:2, 11:3 (HZ) 11:4, 16:4, 20:5, 23:6, 28:7 (EN)
Aufstellung:
Alisa Hoffmann (TW), Kim-Meike Rosendahl (TW), Carina Beinker, Carolin Oberhaus (4), Silke Sienkamp (4), Anna-Maria Dieckmann (10/3), Marie-Luise Rackmann (3), Michaela Lange (4), Julia Bräuer (3), Julia Höpfner.
Quelle: Marie-Luise Rackmann