Landesliga Weser-Ems Männer

HSG Grönegau-Melle – TV Dinklage 33:33 (15:15)

Das war’s. Am Ende eines Kampfbetonten Spieles stand ein Unentschieden auf der Anzeigetafel in Neuenkirchen, und mit bangen Blicken wurden die Telefone gezückt. Wie hatten die Abstiegskandidaten gespielt? Bissendorf II verlor seine Partie in Bramsche, doch Wilhelmshaven II gewann das Heimspiel gegen Marienhafe (wie erwartet) hauchdünn mit einem Tor. Damit schob sich WHV in der Tabelle noch an den Tigern vorbei auf den rettenden Platz. Riesige Enttäuschung und auch Wut machte sich im HSG-Lager breit (leider nicht immer im angemessenen Ton), denn damit waren die Tiger abgestiegen und müssen nun den Gang in die Landesklasse antreten.


Wie schon in den letzten Spielen, so kamen die Tiger auch beim Saisonfinale schlecht aus den Startlöchern. Die Hausherren, die auf Spielmacher Tiedtke als wichtige Stütze verzichten mussten, kamen erst Mitte der ersten Hälfte besser ins Spiel hinein, während Dinklage relativ gelöst aufspielen konnte. Mit großem Kampfgeist stemmte man sich gegen das drohende Unheil. Beim 6:7 waren die Tiger wieder dran am Gegner, der danach seinerseits aber wieder wegziehen konnte. Wieder hatten die Gastgeber einen 4-Tore-Rückstand vor der Brust, als es in die Schlussphase der ersten Halbzeit ging. Zunächst verkürzten Woitowitz, Paland und Hoff auf 12:13 (26.), eher dann noch einmal Woitowitz (mit einem Doppelpack) und Bordihn, der einen zuvor vergebenen Strafwurf im Nachwurf versenken konnte, die erste Führung zum 15:14 für die Tiger erzielen konnten (29.). Nachdem der sehr gute Gästekreisläufer Taphorn noch einmal traf, wurden bei 15:15 Unentschieden die Seiten gewechselt. Allerdings hatte sich Woitowitz kurz vor der Pause eine Knieverletzung zugezogen, und war nur noch begingt einsatzbereit.

Die zweite Halbzeit begann dann sehr ausgeglichen. Dinklage legte vor, die Tiger glichen aus. Aber von Minute zu Minute steigerte sich die Vrana-Sieben. Nachdem Mithöfer, Heidenescher und Klocke aus einem 19:20-Rückstand dann eine 22:20-Führung machten (42.), hatten die Tiger das Spiel scheinbar im Griff, und die Stimmung in der Halle auf ihrer Seite. Egal was der TVD nun versuchte, irgendwie hatten die Tiger die bessere Antwort. Und als Paland gute zweieinhalb Minuten vor dem Schluss zum 33:29 traf, wähnten sich die Tiger am Ziel und der Klassenerhalt schien sicher.

An welch dünnem Seidenfaden das Ganze aber hing, zeigte sich leider prompt. Nachdem Haskamp zum 33:30 für den TVD traf, verloren die Tiger den Ball im Angriff leichtfertig. In der Abwehr kassierte Klocke 100 Sekunden vor Schluss nicht nur einen Strafwurf gegen sich, sondern auch noch eine Zeitstrafe. Eine völlig überzogene Bestrafung der Schiedsrichter, denn in der zweiten Halbzeit hatten sie außer einer roten Karte gegen TVD-Spieler Nachtigal (nach harten Einsteigen gegen Paland), nicht eine einzige progressive Bestrafung auf beiden Seiten verhängt. Nun nahm das Unheil seinen Lauf, denn 69 Sekunden vor Schluss kassierte Bordihn ebenfalls eine zweifelhafte Zeitstrafe, nachdem der Ball vorne wieder verloren wurde. Bei einer 4:6-Unterzahl und offener Manndeckung des Gegners verloren die Tiger nun völlig den Faden. Nachdem Anschlusstreffer der Dinklager wurde vorne der Ball zum dritten Mal vertändelt, und zu allem Überfluss holte sich auch noch Vrana danach in der Deckung (diesmal zu Recht) eine weitere Zeitstrafe ab; die dritte gegen die Tiger innerhalb von nur 26 Sekunden. Da waren noch 54 Sekunden zu spielen.

Aber bei 3 gegen 6 hatten die Tiger in der Deckung keine Chance und mussten rund 10 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich zum 33:33 hinnehmen. Die letzte Freiwurfchance 4 Sekunden vor Ultimo konnten die Tiger nicht mehr nutzen und es blieb bei der Punkteteilung, sicher nicht unverdient für den TV Dinklage. Wie sich ein paar Minuten später zeigte, war dieser eine Punkt wie erwähnt aber zu wenig, so dass die Tiger leider den Abstieg hinnehmen mussten. Zu aller Dramatik rund um das bittere Ende dieses Spiels, und damit der ganzen Saison, verlor Tigercoach Vrana nach dem Schlusspfiff auch noch völlig die Nerven und er ließ sich zu derben verbalen Entgleisung gegenüber den Schiedsrichtern hinreißen, deren Konsequenz (rote Karte) sicher noch ein Nachspiel haben wird.

Auch wenn die letzten zwei Minuten der Landesligasaison 2008/2009 ganz bitter für die Tiger verliefen, so war der Abstieg sicher nicht nur diesen 120 Sekunden geschuldet. Neben zahlreichen vergebenen Chancen alleine in diesem Spiel, so verpasste die HSG im Verlauf der Saison durch eigene Fehler immer wieder Möglichkeiten, die Weichen frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken. Zu häufig fehlte auch das nötig Quäntchen Glück (auch bei einigen Schiedsrichterentscheidungen), insofern war das letzte Spiel auch Spiegelbild der gesamten Saison …

Spielfilm:
2:2, 2:6, 3:7, 6:7, 7:10, 8:12, 12:13, 13:14, 15:14, 15:15 (HZ)
16:17, 17:19, 19:20, 22:20, 24:22, 26:24, 28:26, 29:28, 33:29, 33:33 (Ende)

Strafwürfe: Melle 2/4, Dinklage 2/3

Zeitstrafen: Melle 10 Minuten, Dinklage 8 Minuten

Aufstellung:
Nico Roider (TW), Carsten Placke (TW), Jan Heistermann (n.e.), Stefan Paland (5), Marco Klocke (2), Mike Bordihn (6/2), Mathias Buß (n.e.), André Heidenescher (4), Karim Ackermann (7), Senad Vrana (2), Christian Mithöfer (1), Dennis Woitowitz (3), Tobias Schürmann, Dominik Hoff (3).

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