Hier nun der Bericht aus dem Meller Kreisblatt:

HSG ist Kreismeister - Sieg eine Sache des Kopfes und der Nerven

Von Johannes Kapitza

NEUENKIRCHEN. Spieler und Trainer lagen sich in den Armen oder sprangen wild umher: Nach dem Abpfiff der Partie zwischen der A-Jugend der HSG Melle und dem TSV Quakenbrück war der Jubel groß. Mit dem 29:23 gegen den direkten Verfolger sicherten sich die Meller die Meisterschaft der Kreisoberliga. „Nachdem wir letztes Jahr den Aufstieg nur um ein Tor verpasst haben, ist diese Saison grandios gelaufen“, freute sich Trainer Detlef van Meerbeck.


Trainer Detlef van Meerbeck (M.) hatte Schwierigkeiten, beim Jubel von Alexander Buß (Nr. 6), Dominik Hoff (7), Maximilian Wiemann (2) und Maximilian Klemme (10) mitzuhalten (Foto: Johannes Kapitza)


Es war das letzte Saisonspiel der HSG und das alles entscheidende Duell. Nur ein Sieg half sicher zum Titelgewinn, weil Quakenbrück noch ganze vier Partien offen hatte. Bei einer Niederlage hätten die Meller noch wochenlang zittern müssen. „Die Jungs dürfen nur nicht zu nervös werden“, hatte Betreuer Klaus Tiemeier vor dem Anpfiff gewarnt. Dabei waren die Ausgangsvoraussetzungen für die Gastgeber ideal. „Alle sind da, alle fit“, konnte Tiemeier angesichts einer vollen Auswechselbank hoffnungsfroh verkünden. Ganz im Gegensatz zu den Gästen, die erst 15 Minuten vor Spielbeginn mit nur zwei Ersatzleuten die Halle betraten.

Allen Warnungen zum Trotz kam Melle erst nicht richtig in Tritt. Die Gäste führten mit 2:0, bevor Jan Heistermann mit zwei Treffern in Folge den Ausgleich markierte. Die HSG hatte das Spiel danach besser im Griff, mit Marcel Krause einen oft sicheren Rückhalt im Tor und das Publikum auf ihrer Seite. Nervlich passte hingegen noch nicht alles zusammen. Ballverluste durch technische Fehler verhinderten, dass der beste Angriff gegen die beste Abwehr der Liga einen höheren Pausenvorsprung als das 13:10 herausholte.

Nach der Pause zeigte sich Melle weiterhin wechselhaft. „Wir haben Quakenbrück wieder Futter gegeben, dass sie an uns herankamen“, erkannte van Meerbeck. Die HSG-Offensive mit Ladehemmung, die Defensive mit Ausnahme von Torhüter Morton Voss recht nachlässig – der QTSV war plötzlich bis auf ein Tor dran. In genau dieser Phase legten die Meller wieder einen Gang zu, Quakenbrück leistete sich nun die technischen Fehler, so dass die Gastgeber den Abstand bis zum Ende erhöhten.

„Hätten wir das ganze Spiel konzentrierter gespielt, wäre der Sieg klarer geworden“, wusste van Meerbeck um den Druck in den Köpfen seiner Spieler. „Insbesondere für diejenigen, die jetzt in den Herrenbereich übergehen, freut mich der Titelgewinn zum Abschied“, so der HSG-Coach, der sich einen Motivationsschub für die Landesliga-Qualifikation im April erhofft. Der stellvertretende Abteilungsleiter und Landesliga-Spieler Dennis Woitowitz lobte: „Mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung ist die Kreismeisterschaft klar verdient.“


Kein Selbstläufer bei soviel Gegenwehr: Jan Heistermann (l.) und die HSG mussten sich den Titel gegen Quakenbrück hart erarbeiten (Foto: Johannes Kapitza)

HSG: Krause, Voss – Heistermann (6), Klemme (1), Allerdissen (3), Buß (1), Franke (6), Vahle (1), Abing (1), Wiemann (2), Hoff (4), Reehuis (1), Grottendieck (2), Broer (1).

Schiedsrichter: Peter Tolzmann/Jan Schlendermann (Eickener SV)