Landesklasse Süd Frauen
HSG Grönegau-Melle – HSG Nordhorn II 22:22 (6:8)
Am Donnerstagabend trennte sich die erste Damenmannschaft in einem vorgezogenen Spiel von der HSG Nordhorn II mit einem Unentschieden. Wie so häufig nach einer Punkteteilung blieb nach dem Abpfiff die Frage offen, ob man sich über den einen Punkt freuen oder ärgern sollte.
Von Beginn an zeigte sich, dass die Tigerenten in diesem Spiel eine schwierige Aufgabe vor sich haben würden. Drei Spielerinnen hatten im Verlauf der Woche noch mit Magen- und Darmproblemen zu kämpfen und mussten das Bett hüten. Deshalb wollte man das Spiel heute absichtlich ruhiger gestalten, um so die Kräfte über die gesamte Spieldauer besser einteilen zu können.
Die Abwehr stand dabei in der ersten Hälfte sehr gut, während das Team im Angriff deutliche Probleme hatte und sich nicht recht in Szene setzen konnte. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Tigerenten nach etwa 20 Minuten mit 3:6 in Rückstand lagen. Coach Tiedtke stellt nun um und beorderte Tanja Beckmann auf das Spielfeld, um das Spiel zu lenken. Sie wurde zunächst noch geschont, da sie zu den angeschlagenen Akteurinnen gehörte. Die Umstellung zeigte sofort Wirkung und die Angriffsbemühungen wurden zielstrebiger. Bis zur Pause konnten die Gastgeberinnen so den Rückstand auf 6:8 verkürzen und waren dadurch wieder voll im Spiel.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellt Tiedtke weiter um. Beckmann wurde nun ausschließlich im Angriff eingesetzt, um dem Spiel weiter Struktur zu geben. Dafür wechselte sie in der Abwehr mit Britta Zahnert, welche der Deckung im Mittelblock zusammen mit Nicole Viere die nötige Sicherheit verlieh. Innerhalb kürzester Zeit konnten die Tigerenten die erste eigene Führung beim 9:8 bejubeln. Doch in der Folgezeit stellten sich immer mehr die sehr unsicheren Schiedsrichter in den Vordergrund und verteilten auf beiden Seiten sehr merkwürdige Zeitstrafen. Das Spiel bekam dadurch noch zusätzlich Spannung und bis zum 18:18 konnte sich kein Team einen entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Nordhorn ließ nicht locker und ging auf einmal mit 18:20 in Führung. Doch die Meller Damen steckten diesen Rückschlag weg und konterten selbst zur 21:20 Führung.
Nachdem Nordhorn dann 30 Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 22:22 erzielte, war noch genug Zeit für einen eigenen Angriff. Tiedtke zückte die grüne Karte und besprach den letzten Angriff. Ina Wien wurde in diesem auf Grund ihrer stärken im 1-gegen-1 vom Gegner kurz gedeckt. So ergaben sich natürlich größere Räume für die übrigen Spielerinnen. Beckmann machte Druck von Halb und ging über die Mitte durch die Deckung. Ihre Gegenspielerin in der Nordhorner Abwehr wusste sich nur noch durch einen Griff in den Wurfarm zu helfen, um den Angriff zu stoppen. Anstatt nun völlig zu Recht auf einen Strafwurf zu erkennen, gaben die Schiedsrichter zur großen Überraschung aller nur einen Freiwurf. Dieser musste direkt ausgeführt werden und blieb leider im Block hängen. Das Schiedsrichtergespann rechtfertigte sich damit, dass sie ein vorheriges Stoßen gepfiffen hätten. Leider hatten sie in den 59 Minuten und 55 Sekunden zuvor eine andere Regelauslegung praktiziert. So meinte Tiedtke denn auch, dass „den Unparteiischen in dieser Situation einfach der Mut fehlte, um auf den Siebenmeterpunkt zu zeigen.“
Ob man nach diesem Ergebnis noch mal ernsthaft in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen kann, müssen die Ergebnisse der direkten Konkurrenz zeigen. Die Tigerenten kämpfen auf jeden Fall genau wie heute bis zum Schluss!
Spielverlauf:
0:2, 2:2, 2:5, 4:6, 6:8 (HZ)
9:8, 11:11, 18:18, 18:20, 21:20, 22:22 (Ende)
Siebenmeter:
Melle: 6/8 (Dieckmann verwirft, Wien an den Pfosten)
Nordhorn: 5/7 (Kirchhoff hält 1x und 1 x Pfosten)
Aufstellung:
Eva Maria Krüger (TW, 1.-30.), Katrin Kirchhoff (TW, 31.-60.), Ina Wien (8/6), Wiebke Maslowski (4), Tanja Beckmann (3), Anna-Maria Dieckmann (3), Susanne Neubert (3), Nicole Viere (1), Ute Birke, Karin Kwitschinski, Britta Zahnert. Es fehlten: Annika Buß, Julia Höpfner, Silke Sienkamp, Marie-Luise Rackmann
Quelle: Björn Tiedtke