Landesliga Männer
HSG Grönegau-Melle – SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn 41:40 (19:17)
Zwei wichtige Punkte erkämpften sich die Tiger am Sonntag im Heimspiel gegen die Gäste aus F-fehn/P-fehn. Vier Sekunden vor Schluss war es Heidenescher für die Tiger, der den Ball aus neun Meter und unter Bedrängnis zum Sieg in den Winkel des Gästetores jagte.
Die Tiger kamen nur schwer ins Spiel. In der ungewohnten Haferstraßenhalle wollte zu Beginn so recht noch nichts klappen. So brauchte es fast sechs Minuten und einen Strafwurf, damit Topheide endlich den ersten Treffer zum 1:3 markieren konnte. Nach einem abermaligen 3-Tore-Rückstand (3:6/11.) bliesen dann Tiedtke & Co. zur Aufholjagd und glichen nach Treffern Paland, Ackermann und Tiedtke per Siebenmeter zum 6:6 aus (13.) Von nun an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Gäste aus Zwischenahn in der ersten Hälfte meiste leichte Vorteile hatten. Immer wieder legte die Sasse-Sieben vor, und die Tiger glichen aus. Selbst als die Gäste mit zwei Treffern vorne lagen, blieb das Team von Coach Vrana gelassen.
Jedoch fiel auf beiden Seiten auf, dass sowohl die Torhüter, als auch die Deckungsreihen heute nicht ihren besten Tag hatten. Während die Torhüter außer bei Strafwürfen kaum was an die Hände bekommen, stehen die Defensivreihen meist zu passiv gegen die Angreifer, so dass die Tore zwangsläufig im Minutentakt oder weniger fielen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit können die Tiger sich leichte Vorteile verschaffen. Nach dem 16:16-Ausgleich durch Tiedtke kann Roider in der 27. Minute bereits seinen zweiten Siebenmeter parieren. Den anschließenden Angriff nutzt wiederum Tiedtke zur ersten Führung der Hausherren, welche Woitowitz kurze Zeit später auf 18:16 erhöhen kann. Dank des dritten gehaltenen Strafwurfes durch Roider verteidigen die Tiger den 2-Tore-Vorsprung bis zum Seitenwechsel. Tiedtke ist aus Tigersicht der Mann der ersten Halbzeit, der nicht nur die Regie im Tigerspiel führte, sondern auch mit acht Treffern vor der Pause als sicherer Vollstrecker glänzte.
Gleich nach Wiederanpfiff musste die Vrana-Sieben jedoch den Ausgleich hinnehmen. Kein Team konnte sich nun entscheidende Vorteile verschaffen. Wechselnde Führungen hatten nicht lange Bestand, schon leuchtete auf der Anzeigetafel wieder der Ausgleich auf. Die 26:24-Führung der Tiger (40.) drehen die Gäste innerhalb von nur drei Minuten zum 27:29 um. Aber auch die können den Vorsprung nicht halten, denn Paland und Tiedtke gleichen wieder aus (30:30/46.). Überhaupt ist Paland nun der auffälligste Spieler beiden Tigern. Zwischen der 44. und 57. Minute macht der wurfgewaltige Rechtshänder alleine sieben Treffer und nutzt die Anspiele seiner Teamkollegen fast optimal aus.
Schon längst ist es ein reines Nervenspiel geworden, denn auch vor den letzten zwei Spielminuten steht es unentschieden 38:38. Das Katz- und Mausspiel geht nun erst richtig los, die Spannung steigt ernorm. Bordihn legt einen Heber über Linksaußen zum 39:38 ins Gästetor, Samusch gleicht postwendend aus. Heidenscher beschert den Tiger mit seinem ersten Tor die Kiste Bier, es steht 40:39 und es ist noch eine Minute zu spielen. 32 Sekunden vor dem Ende nimmt Gästetrainer Sasse eine Auszeit und stellt seine noch einmal Mannen ein. Er hat Erfolg damit, denn C. Willers macht zwölf Sekunden vor Schluss den Ausgleich: 40:40. Nun nimmt Tigerdompteur Vrana die grüne Karte, es sind noch zehn Sekunden zu spielen, und der Krimi steht vor der Entscheidung. Anwurf für die Tiger. Die Gäste setzen die beiden besten Torschützen Paland und Tiedtke der Tiger sofort schachmatt, aber Heidenescher hat den Ball und läuft Richtung gegnerisches Tor. Nur anspielen kann er keinen seiner Mitspieler mehr. So steigt er bei neun Meter hoch und nagelt den Ball wie eingangs beschrieben selbst aus halbrechter Position „einfach“ in die Maschen.
Das war’s. „Heidi“ sichert den Tigern damit etwas glücklich den Sieg in einem Spiel, welches eigentlich keinen Sieger verdient hatte, und wird danach (selbst immer noch etwas ungläubig ob des Torerfolges) von seinem Team und den Fans gefeiert. „Das war zum Schluss unglaublich“, entfuhr es Vrana sichtlich erleichtert nach dem Spiel. „Wir haben es versäumt nachzulegen, als wir Mitte zweite Halbzeit mit zwei Toren vorne waren. Aber so war es richtig spannend für die Zuschauer“, schmunzelte er, wohl wissend, wie wichtig die beiden Punkte waren.
Spielfilm:
0:3, 1:4, 3:6, 6:6, 9:9, 14:14, 16:16, 18:16, 19:17 (HZ)
19:19, 23:23, 26:24, 26:26, 27:29, 30:30, 34:32, 37:35, 37:37, 40:40, 41:40 (Ende)
Strafwürfe:
Melle: 4/7 (Topheide tritt über, Tiedtke scheitert 2x an Ulrich)
FriePe: 4/7 (C. Willers, Pickert und Samusch scheitern an Roider)
Zeitstrafen:
Melle: 14 Minuten (Paland/2, Ackermann, Heidenescher, Woitowitz/3, 44.)
FriePe: 16 Minuten (Rogge, Neunzig, Jürgens, Bär, M. Willers/3, 43., Trainer Sasse)
Schiedsrichter Jülicher/Leimbrink (TuS Bramsche)
Aufstellung Melle:
Nico Roider (TW), Carsten Placke (TW), Stefan Paland (10), Klocke (2), Mike Bordihn (4), Björn Tiedtke (11/2), André Heidenescher (2), Karim Ackermann (3), Tino Topheide (5/2), Christian Mithöfer (n.e.), Dennis Woitowitz (3), Ulrich Pellmann (1). Es fehlte: Mathias Buß.
Aufstellung FriePe:
Axel Dierks (TW), Benjamin Ulrich (TW), Kevin Samusch (8), Arne Rogge (4/1), Henning Pickert (10), André Neunzig (1), Tim Jürgens (3), Michael Willers (0), Christian Willers (5/1), Frank Bär (9/2), Henning Schlimmbach (0)