Niclas Buß startet in der Saison 2024/2025 nicht nur für unsere HSG in der Oberliga, sondern auch noch für den TV Bissendorf-Holte in der Regionalliga. Damit spielt Niclas in der höchsten Jugendspielklasse der C-Jugend. Wir haben uns mal mit Ihm zusammengesetzt und ein wenig mit und über ihn geplaudert.
Niclas Buß "tanzt" in dieser Saison auf gleich zwei Hochzeiten. (Foto: HSG privat)
HSG: Wie lange spielst du schon Handball?
Niclas: Ich glaube ich bin mit 3 Jahren bei Horsti bei den Minis angefangen.
HSG: Wie ist es zu der Kooperation mit dem TV Bissendorf-Holte gekommen?
Niclas: Ich denke, der entscheidende Kontakt ist über das Auswahltraining und die dadurch entstanden Bekanntschaften zustande gekommen. Lukas (unser Trainer) hat sich dann bei mir gemeldet und gefragt, ob ich mal zum Training vorbeikommen möchte und ob ich mir vorstellen könnte mit einem Zweifachspielrecht für den TVB aufzulaufen.
HSG: Doppelspielrecht?
Niclas: Ja, das Angebot für ein Zweifachspielrecht kam direkt im ersten Gespräch. Das war auch gut so, denn einen Wechsel kam für mich erst einmal nicht in Frage. Wir sind schließlich selbst gerade in die Oberliga aufgestiegen. Da kann ich meine Mannschaft doch nicht im Stich lassen!
HSG: Was genau war der Grund in Bissendorf zuzusagen?
Niclas: Wahrscheinlich der Reiz einmal in der höchsten Spielklasse zu spielen und die Möglichkeit mich weiterzuentwickeln.
HSG: Was denkst du, wie kommst du mit der Doppelbelastung klar?
Niclas: Zurzeit sehr gut. Ich lerne im Moment sehr viel dazu, das macht natürlich Spaß. Wie es in der Saison aussehen wird, kann ich noch nicht einschätzen.
HSG: Wie oft hast du zurzeit Training?
Niclas: Fast jeden Tag.
HSG: Ist so ein Trainingspensum nicht sehr anstrengend?
Niclas: Natürlich ist das anstrengend, aber da ich den Fortschritt sehe, habe ich trotzdem zu jeder Einheit Bock. Leider musste ich deswegen als Betreuer der Minis aufhören. Aber das würde ich zeitlich nicht auch noch schaffen.
HSG: Bleibt dabei auch Zeit zur Erholung?
Niclas: Ich schlafe zurzeit sehr viel. Ich denke ich habe da sehr viel Glück. Mama und Papa haben quasi ihr ganzes Leben Handball gespielt und wissen selber wie das läuft, die unterstützen mich da sehr gut und lassen mir viel Freiraum. Zudem ist Mama Sport-Physiotherapeutin, wenn es mal zwickt weiß sie was zu tun ist. Papa ist Individualtrainer bei der HSG, der beschäftigt sich viel mit Trainingsinhalten und Regenerationsphasen usw. Der steckt mich des Öfteren in die Eistonne. Das ist zwar erst nicht so geil, aber nachher fühle ich mich echt besser.
HSG: Glaubst du, dass du trotz der hohen Belastung weiter Spaß am Handball haben wirst? Oder wird der Spaß dadurch evtl. auch gemindert?
Niclas: Da ich im Moment zu jeder Einheit richtig Bock habe ist das schwer zu sagen. Wenn ich kaputt bin, motiviert mich das zurzeit noch viel mehr was zu machen. Aber ich denke, dass man mal keinen Bock hat ist ganz normal. Wenn man am Ball bleiben möchte, ist es wichtig trotzdem zum Training zu gehen.
HSG: Wie hat deine Mannschaft darauf reagiert das du gehst?
Niclas: Ich gehe ja nicht! So wie das immer ist, wusste meine Mannschaft schon vor mir das ich den Schritt mache. Zu der Zeit war die Stimmung schon eher verhalten. Da war ihnen aber noch nicht bekannt, dass es sich um ein Zweifachspielrecht handelt. Da ich den Verein ja nicht verlasse und normal weiter trainiere und spiele ist das schon ok.
HSG: Gibt es beim Training gravierende Unterschiede?
Niclas: Der größte Unterschied ist wohl die Leistungsdichte. In Bissendorf ist alles sehr strukturiert und es wirkt alles schon etwas professioneller. Wobei Ben und Jannis für die Oberliga auch richtig Gas geben. Ansonsten Spielen wir von links nach rechts und werfen aufs Tor.
HSG: Was sind deine Ziele für die kommende Saison?
Niclas: Auf jeden Fall verletzungsfrei bleiben. Und mit beiden Mannschaften so hoch wie möglich mitspielen. Da beide Ligen für mich Neuland sind, kann ich das auch überhaupt nicht einschätzen wie wir uns einordnen werden.
HSG: Glaubst du, es werden noch andere Spieler deinem Beispiel folgen, wenn sie sehen das es funktioniert.
Niclas: Ich bin nicht der erste der so etwas macht und mit Sicherheit auch nicht der letzte. Wenn einer ein Angebot bekommt, warum auch nicht.
HSG: Wo siehst du dich in zwei drei Jahren?
Niclas: Keine Ahnung, Ich würde gerne weiter leistungsorientiert Handball spielen. Wo ich dazu die Möglichkeit bekommen kann, weiß ich heute noch nicht. Natürlich würde ich gerne weiter für die HSG spielen. Vielleicht möchte mich nächste Saison ja auch gar keiner mehr haben. Dann stellt sich die Frage ja auch gar nicht mehr.
HSG: Also einmal HSG - immer HSG?
Niclas: Sag niemals nie. Aber im Prinzip richtig.
HSG: Danke, Niclas.
Wir wünschen unserem Niclas viel Glück und vor allem eine verletzungsfrei Zeit.
Wir sind sehr gespannt auf seine Entwicklung und freuen uns auf viele spannende Spiele mit ihm in unseren Farben.