Kreisoberliga Männer
HSG Grönegau-Melle II - TV Georgsmnarioenhütte II 24:25 (14:12)
HSG-Spiel steht und fällt mit Lars Fuchs
Kreisoberligist ohne Alternativen – Niederlage in der Schlusssekunde
Von Johannes Kapitza
NEUENKIRCHEN. Die Sensation lag für die HSG Melle II in der Luft, aber Spitzenreiter Georgsmarienhütte II behielt knapp mit 25:24 die Oberhand. Beide Mannschaften boten ein Spitzenspiel aus dem Lehrbuch: Mit einem tragischen Helden, einem engen Spielverlauf und einem Sieger, der buchstäblich erst in allerletzter Sekunde feststand.
Schon nach wenigen Minuten hatten die Meller die Gäste von der Tabellenspitze gehörig überrascht. Insbesondere Lars Fuchs war nicht zu bremsen. Seine Aufsetzer fanden regelmäßig den Weg ins Tor der TVG. Da half auch eine Manndeckung gegen Fuchs wenig, denn aus der Sonderbewachung löste er sich immer wieder erfolgreich. Acht Treffer erzielte der 31-Jährige allein in der ersten Halbzeit. Hinzu kamen sechs Großtaten von HSG-Torwart Michael Voß, aber ähnlich oft versagten bei seinen Mannschaftskollegen in aussichtsreichen Situationen die Nerven. Die Meller Reserve hätte zur Pause bereits deutlicher für eine Vorentscheidung sorgen können als mit dem Stand von 14:12. Bezeichnend für die HSG, dass die Hüttenstädter den Rückstand in einer Phase verkürzten, als Fuchs für eine Verschnaufpause auf der Bank saß.
In der zweiten Hälfte drehten die Gäste die Partie zügig. Nach fünf Minuten war der Ausgleich geschafft, kurz darauf auch in Unterzahl die erste Führung des Spitzenreiters. In einem umkämpften Spiel liefen die Meller dann lange einem Ein-Tor-Rückstand hinterher, weil die Deckung nicht zur gewohnten Stärke fand. GM-Hütte zeigte sich bissiger und mit mehr Feuer, bei den Gastgebern hingen die Köpfe immer tiefer. Mit Überhast verspielte die HSG in den letzten zehn Minuten mehrere Angriffe und musste bis in die Schlusssekunde zittern. Erst hielt Voß mit einer Parade sein Team im Spiel, dann glich Sascha Osthues 12 Sekunden vor dem Ende aus. Aber die letzte Szene gehörte den Gästen, als Tobias Narendorf mit dem Schlusspfiff einen Siebenmeter versenkte.
„Wir haben hundertprozentig gut gespielt, auch die jungen Spieler“, sah Lars Fuchs noch etwas Positives in der Niederlage. „Am Ende hatten wir Pech, aber wenn GM-Hütte aufsteigt, dann sicherlich verdient“, so der Rechtshänder, der in der zweiten Halbzeit nur noch viermal traf. Auch Spielertrainer Frank Lührmann lobte seine Mannschaft: „Wir haben wenige Fehler gemacht, gut gekämpft, aber im Rückraum fehlten uns einfach die Alternativen. GM-Hütte hatte die individuell stärkeren Spieler.“ Lührmann hatte seine Enttäuschung im Griff. „Wir brauchen nicht unzufrieden zu sein, sondern gucken nach vorne.“ Nun soll immerhin Platz zwei am Saisonende erreicht werden, auch das sei noch „viel Arbeit“. Für Depressionen bleibt da keine Zeit.
HSG II:
Voß, Hagedorn – Heistermann, Sikora (2), Schürmann, Hohnsträter, Fuchs (12), Schröder, Badeda, Lührmann (2), Friedering, Osthues (6), Osterheider, Kirchner (2)
Quelle: Johannes Kapitza / Meller Kreisblatt