Weser-Ems-Liga Süd Männer

HSG Grönegau-Melle I – TV Cloppenburg II 30:28 (8:12)

Einen knappen und glücklichen Heimerfolg feierten die Tiger am Sonntag gegen die Oberligareserve des TV Cloppenburg. Dabei profitierte die HSG von der auf beiden Seiten nicht mit gleichen Maße angewandten Regelauslegung der Schiedsrichter.


Lukas Vahle mit viel Platz gegen Cloppenburg



Die Hausherren kamen relativ ordentlich in die Partie und führten mit 3:1 und 4:3 (9. Min.), ehe früh der Faden riss. Die Gäste aus Cloppenburg agieren griffiger und schneller auf den Beinen, markierten vier Treffer in Folge zum 4:7, und hatten danach das Spiel im Griff. Die Tiger spielten mit zu wenig Druck im Angriff, ließen dabei auch noch zwei Strafwürfe ungenutzt, während die TVC-Deckung die Meller zu unkontrollierten Würfen zwang. HSG-Trainer Horst mahnte seine Spieler in einer Auszeit energisch an, endlich mit mehr Tempo, mehr Emotion, einfach mehr Biss zu spielen. In der Tat wirkte das Meller Spiel viel zu behäbig, als das es dem Gegner hätte gefährlich werden können. Dass Cloppenburg zur Pause nur mit vier Treffern Vorsprung führte, lag dann auch an der fehlenden Zielgenauigkeit, die sich in mehreren Pfosten- und Lattenknaller des TVC ausdrückte.

Nach dem Wiederanpfiff zeigten sich die Tiger endlich engagierter. Zwei schnelle Treffer von Hohnsträter und Vahle brachten die HSG wieder in Reichweite. Nun kassierte der TVC gleich drei, durchaus strittige Zeitstrafen in kurzer Folge (32./33./34. Min.) und musste so teilweise in doppelter Unterzahl spielen. Die Meller nutzten den freien Raum vor allem durch Vahle über den Kreis zu Treffern und lagen nach 35 Minuten wieder mit 14:13 vorne. Dass Cloppenburgs Trainer Gabler dies nicht schmeckte, konnten sowohl der neutrale Zuschauer, wie auch der geneigte HSG-Fan durchaus nachvollziehen. Die Tiger nahmen die Situation wie sie war, immerhin waren nach der schlecht gespielten ersten Halbzeit nun wieder Punkte greifbar.

Für Cloppenburg lief das Spiel indes weiter wie ein schlechter Film. Nach gut 45 Minuten war für den ersten TVC-Spieler nach der dritten Zeitstrafe das Spiel zu Ende. In der 47. Minute war für den nächsten Akteur nach einer direkten rote Karte (mit Bericht) Schluss. Und keine weiteren zwei Minuten später sah der dritte Spieler, wiederum nach der dritten Zeitstrafe, den roten Karton und sorgte für Fassungslosigkeit auf der Cloppenburg Bank. Die Horst-Sieben ging in der eigenen Deckungsarbeit nicht unbedingt zimperlich zu Werke, kam jedoch in der Beurteilung der Schiedsrichter deutlich besser dabei weg. So kam die Aufholjagd der Cloppenburger immer wieder ins Stocken, und die Tiger brachten den Vorsprung ins Ziel.

„Eigentlich war Cloppenburg die bessere Mannschaft, und wäre hier das Spielen mit Harz erlaubt, hätten uns die Langen im Rückraum abgeschossen.“, war sich HSG-Coach Horst sicher. „Dass wir dann auch noch derart viel Glück mit den Zeitstrafen haben, hat uns in die Karten gespielt.“, wollte er den doppelten Punktgewinn richtig eingeordnet wissen, und war sich der Situation durchaus bewusst. Gleichwohl lobte er das bessere Engagement seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel. „Da sind wir viel besser aufgetreten, als noch vor der Pause, und haben uns damit selbst ein bisschen aus dem Sumpf gezogen.“, machte er den Erfolg auch am eigenen Zutun fest.

Spielfilm: 1:1, 3:1, 4;3, 4:7; 5:10, 8:12 (HZ) 10:12, 14:13, 16:16, 19:18, 23:20, 25:22, 27:26, 30:28 (EN)

Strafwürfe: Melle 4/6, Cloppenburg 5/6

Zeitstrafen: Melle 2 Minuten, Cloppenburg 20 Minuten (davon 2x 3x2, und 1x DmB)

Aufstellung:
Carsten Placke (TW, 1.-60.), Timo Stary (TW, bei 2 Siebenmeter, davon 1 gehalten), Daniel Hoffmann (2), Lukas Vahle (5), Sascha Osthues (3), Björn Tiedtke (5/4), Jannik Lampen (2), Nico Lindenthal, Tino Topheide (3), Nils Hohnsträter (4), Mattis Krystosek (6), Felix Bock.

Fotos: Rolf Dieckhöner