Weser-Ems-Liga Süd Männer
SSC Dodesheide – HSG Grönegau-Melle 23:39 (15:19)
Mit einem am Ende klaren 39:23-Sieg in Dodesheide sicherten sich die Tiger zum Abschluss der Saison endgültig die Meisterschaft in der Weser-Ems-Liga und damit den Aufstieg in die Landesliga. Die emotionale Berg-und-Tal-Fahrt der letzten Wochen fand damit ein gutes Ende für die Meller Handballer und mündete in einem kollektiven Jubelsturm nach dem Spielende.
hintere Reihe von links: Dominik Hoff, Sascha Osthues, Benedikt Franke, Dennis Woitowitz, Yannik Grottendieck, Jan Heistermann, Tino Topheide, Mike Bordihn.
vordere Reihe von links: Björn Tiedtke, Karim Ackermann, Marcel Krause, Nico Roider, Thomas Allerdissen, Nils Hohnsträter, Jannik Lampen.
(Foto: Nils Hoyermann)
Die Marschroute vor dem Spiel war klar. Die Mannschaft von HSG-Trainer Mike Bordihn wollte mit einem Erfolg beim SSC, und sei es nur mit einem Tor Unterschied, selbst alles klar machen, und sich nicht auf Rechenspielchen mit den anderen Ergebnissen verlassen. Denn mit Lohne und Eicken saß den Mellern die Konkurrenz punktgleich bzw. mit einem Punkte Rückstand im Nacken. Unterstützt von zahlreichen Fans aus dem eigenen Lager, die sicher rund 90 Prozent der Zuschauer in der Halle ausmachten, ging es los.
Eine gewisse Nervosität lag auf dem Spiel der Tiger, die gleich in der ersten Spielminute den ersten Strafwurf nicht nutzen konnten, indem Lampen am SSC-Keeper Freese scheiterte. Auch die nächsten Minuten waren recht Torarm, ehe Allerdissen und Woitowitz nach 5 Minuten zum 0:2 für die HSG trafen. Die Meller bekamen das Spiel mit zunehmender Spielzeit besser in den Griff. Auf 5:11 hatten sie sich bis Mitte des ersten Abschnitts abgesetzt, und zwangen den Gastgeber zur ersten Auszeit. Immer wieder hatte Roider im HSG-Tor eine Hand am Ball und war wie so oft in der Spielzeit sicherer Garant für die Deckung. Auch in der Folgezeit ließen Tiedtke, Hoff & Co. nicht nach, schraubt das Ergebnis bis zur 28. Minute auf 12:19 hoch, und schienen endgültig auf die Siegstraße zur Meisterschaft einzubiegen. Dass man den SSC nie unterschätzen darf, zeigte sich aber in den letzten Minuten vor der Pause. Mit drei Treffern in Folge verkürzten die Hausherren noch auf 15:19.
Dies schien die Dodesheider Akteure zu beflügeln, denn nach dem Seitenwechsel knüpften sie an die Torerfolge nahtlos an, verkürzten den Rückstand mit drei weiteren Toren in den ersten 4 Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 18:19, und setzten die Bordihn-Sieben plötzlich gehörig unter Druck. Da brachte auch ein von Krause prima parierter Strafwurf nicht die gewünschte Ruhe. „In dieser Phase haben wir schlecht in der Deckung gestanden und waren zu weit weg vom Gegenspieler“, so HSG-Spieler Hoff nach dem Spiel. „Aber wir haben die Ruhe bewahrt und auf unser Spiel konzentriert“, so Hoff weiter. Wie schon zu Beginn der Partie beendeten Allerdissen und Woitowitz die kurze Torflaute. Vier weitere Treffer von Ackermann und Hoff (3) sorgten im Anschluss für die nötige Sicherheit im Team, alles wieder im grünen Bereich nach 44 gespielten Minuten und 21:25 Vorsprung.
Und dann bliesen die Tiger zum großen Schlussspurt. Dodesheide musste hilflos mit ansehen, wie der Tigerexpress höllisch Fahrt aufnahm und den SSC regelrecht überrollte. Binnen 10 Minuten zogen sie unaufhaltsam auf 21:34 davon – das war die Entscheidung. Egal was der SSC auch versuchte, die Tiger-Deckung ließ kaum Chancen zu, den Rest entschärften die Meller Torleute. Auch Krause, der Roider in den letzten zehn Minuten im Kasten ablöste, knüpfte sofort an die Toppleistung von Roider mit einer ebensolchen an. Egal wen Tiger-Coach Bordihn auch auf das Feld schickte, die Mannschaft spielte sich in einen Rausch und fing an zu zaubern. Unter dem großen Jubel der mitgereisten Fans gelang ihnen nun fast alles, egal ob Dreher von Außen (Grottendieck), oder Hinterrückwurf mit Tendenz zum Hüftschaden (Topheide). Alle Feldspieler trugen sich so in die Torschützenliste einund die Party begann schon Minuten vor dem Abpfiff. Der Rest war ausgelassene Emotion pur.
„Das ist einfach nur geil!“ entfuhrt es Bordihn und genoss die Bierdusche unter ausgelassener Freude seiner Spieler vor der Halle sichtlich, er sprach dabei sicherlich im Sinne aller Beteiligten im HSG-Lager. Vorbei waren die kribbeligen Minuten nach der Pause, als nicht nur ihm „der Stift ging“. „Wir haben uns als Mannschaft über die Saison hin zusammengerauft und uns den Aufstieg mit allen Akteuren verdient, auch wenn da zum Ende der Saison ein bisschen Glück dabei war.“, so Bordihn weiter, bevor es zur Meistersause ging …
Spielfilm: 0:2, 3:3, 5:11, 12:19, 15:19 (HZ) 18:19, 18:21, 21:25, 21:34, 23:35, 23:39 (EN)
Aufstellung:
Nico Roider (TW), Marcel Krause (TW, ab 50. und bei zwei Siebenmeter), Sascha Osthues (1), Björn Tiedtke (3/1), Thomas Allerdissen (3), Dominik Hoff (9/3), Benedikt Franke (1), Jan Heistermann (1), Jannik Lampen (1), Karim Ackermann (2), Dennis Woitowitz (5), Tino Topheide (5), Nils Hohnsträter (3), Yannik Grottendieck (5).
weitere Foto zum Spiel von Nils Hoyermann:
weitere Fotos zum Spiel von Johannes Kapitza: