Weser-Ems-Liga Süd Männer
HSG Grönegau-Melle I – HSG Nordhorn III 22:21 (12:9)
Eine starke Torhüterleistung von Roider im HSG-Kasten bewahrte die Bordihn-Sieben vor einem drohenden Punktverlust im Duell mit der „Dritten“ aus Nordhorn. Die Hausherren verteidigten mit dem knappen Sieg den ersten Tabellenplatz.
Den eindeutig besseren Start in die Partie hatten die Gäste aus der Grafschaft. Die Meller, die in diesem Spiel auf ihren Kapitän Tiedtke verzichten mussten, kamen nicht gut in Tritt und schienen in ihren Aktionen oft verkrampft. Im Bemühen das Fehlen Tiedtkes zu kompensieren mündeten die Angriffsaktivitäten zu oft in Einzelaktionen und vor allem ungenauen Zuspielen und Abschlüssen. Nach rund 12 Minuten hatte sich Nordhorn auf 3:6 abgesetzt. Immerhin stabilisierte sich dann die Abwehr etwas und langsam, aber stetig, nahmen die Tiger das Heft in die Hand. Immer wieder bekam Roider noch eine Hand an das Spielgerät, so dass die Hausherren zunächst ausgleichen (6:6, 19. Min.), und sich in der Folgezeit sogar auf 10:6 ihrerseits absetzten konnten (26. Min.). Ganze 14 Minuten konnte Nordhorn keinen eigenen Treffer verbuchen. Beim Stand von 12:9 wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause schloss Woitowitz im ersten Angriff einen hervorragend gelaufenen Spielzug zum 13:9 ab, und so langsam schien das Geschehen den allseits erwartenden Verlauf zu nehmen. Doch weit gefehlt. Wiederholt leisteten sich die Mannen von Tiger-Coach Bordihn zu viele Fehler, welche die Grafschafter binnen 5 Minuten zum 13:13 Ausgleich nutzten. Nach gut 40 Minuten waren die Tiger bereits in Überzahl, als sich Gästeakteur Alsmeyer nach einen groben Foul den roten Karten (ohne Bericht) abholte, zusätzlich kassierte sein Mitspieler Opitz wegen Meckern in der gleichen Situation auch noch eine Zeitstrafe, und die Meller hatten nun kurzzeitig eine 6:3-Überzahl. Hoff verwandelte den fälligen Strafwurf nach der roten Karte sicher zum 18:15, das Blatt schien sich nun endgültig zu Gunsten der Tiger zu wenden. Zwar leisteten sich die Meller immer noch viele Fehler, dennoch bog man nach 49 Minuten auf die Zielgeraden zum sicheren Sieg ein, als Heistermann, der neben Roider noch einer der besseren Akteure war, zum 21:17 einnetzte. Offensichtlich waren sich die Tiger jedoch zu sicher gewesen, denn Nordhorn machte erneut binnen 5 Minuten 4 Toren in Folge und konnte noch einmal ausgleichen.
Die letzten 5 Minuten wurden soll doch wieder zum Nervenspiel. Beide Seiten hatten mehrfach die Chance in Führung zu gehen, scheiterten aber immer wieder an den eigenen Nerven oder dem gegnerischen Torhüter. Allerdissen gelang dann über Rechtsaußen knapp 100 Sekunden vor Schluss das 22:21 für die Tiger. Auch danach hatten beide Teams noch die Gelegenheit zu einem Torerfolg, gelingen sollte es aber keinem mehr. Am Ende behielten die Gastgeber knapp die Oberhand.
„Wir sind hier mit einem blauen Auge davon gekommen, wir haben uns zur sehr selbst unter Druck gesetzt und viel zu viele Fehler und Fehlwürfe produziert“, gestand nach der Partie HSG-Spieler Woitowitz ein. „Vielleicht war das zur rechten Zeit der Wachrüttler, dass die letzten Spiele überhaupt keine Selbstläufer sind, und stets volle Konzentration und Einsatz von jedem gefordert sind“, so Woitowitz weiter. Und Trainer Bordihn ergänzte: „Schlussendlich war das ein ‚dreckiger’ Sieg für uns, in der Hinrunde hätten wir solche Spiele noch vergeigt, aber jetzt haben wir die Nerven behalten, als es drauf ankam. Vielleicht muss man gerade solche Spiele, in dem man selbst schlecht spielt, gewinnen, um am Saisonende hoffentlich auch oben zu stehen.“
Spielfilm: 0:2, 1:3, 3:6, 6:6, 10:6, 12:9 (HZ) 13:9, 13:13, 15:15, 18:15, 21:17, 21:21, 22:21 (EN)
Strafwürfe: Melle 4/6, Nordhorn 3/3
Zeitstrafen: Melle 0, Nordhorn 8 Minuten (davon 1 x DoB)
Aufstellung:
Nico Roider (TW, 1.-60.), Marcel Krause (TW, bei einem Siebenmeter), Sascha Osthues, Thomas Allerdissen (2), Dominik Hoff (6/4), Benedikt Franke, Jan Heistermann (5), Jannik Lampen (1), Karim Ackermann (1), Dennis Woitowitz (3), Tino Topheide, Nils Hohnsträter (1), Yannik Grottendieck (3).
Fotos: Rolf Dieckhöner