Landesliga MJC
TuS Bramsche – HSG Grönegau-Melle I 27:29 (16:11)
Die C-1 musste am Donnerstagabend zum Nachholspiel beim TuS Bramsche antreten. Dass es kein normales Spiel werden würde, war im Vorfeld schon klar, denn der Sieger dieser Partie hatte im Grund schon die direkt Qualifikation für die nächste Landesligasaison in der Tasche. Bramsche auf Platz 4, Melle auf Platz 5, und die Meller Jungs mussten mit 2 Tore Vorsprung gewinnen, um am TuS vorbeizuziehen
Die Saison für die HSG läuft jetzt schon besser, als vor der Saison vermutet, insofern konnten die Gäste eigentlich nur gewinnen und hätten so befreit aufspielen können. „Leider taten sie dies aber nicht, oder soll man sagen, sie spielten wie immer.“, flüchtete sich HSG-Trainer im Rückblick auf die erste Halbzeit in Sarkasmuss. Am Anfang hielten die Meller noch gut mit, obwohl sie in der Abwehr nicht gut standen, zeigten jedoch im Angriff ihre gewohnte Stärke. Gezielt gingen sie in die Lücken oder kamen im Spiel Eins gegen Eins zum Torerfolg. Doch leider sollte die Abwehr das Problemkind bleiben. Beim Stand von 10:8 setzte sich der Gastgeber leicht auf 12:8 ab, da sie fast ungehindert durch die Meller Deckung spazieren konnten. Hinzu kam, dass der Druck im Angriff nachlies, es gab viele Abspielfehler. So führte Bramsche zur Halbzeit verdient mit 16:11.
Die Pausenansprache war die gleiche wie in den meisten Spielen zuvor auch. „Die Abwehr muss stehen, ansonsten kann man den Rückstand nicht aufholen. Es ist auch noch nichts verloren, 5 Tore sind schnell aufgeholt, ihr müsste euch allerdings steigern.“, trichterte Riemann seinen Jungs ein.
Anfang der zweiten Halbzeit sah es aber nicht danach aus. Im Gegenteil, es wurde zunächst noch schlimmer. Bramsche baute seinen Vorsprung auf 20:13 aus. Nicht nur die zahlreich mitgereisten Zuschauer dachten in die Pase, das war es. Doch da machte man die Rechnung ohne den HSG-nachwuchs. Wie aus dem Nichts gab es eine plötzliche Leistungssteigerung im Meller Spiel. In der Abwehr war man auf einmal hell wach und machte die Lücken blitzschnell zu. Die Bramscher kamen im Eins gegen Eins nicht mehr durch, und die Würfe aus dem Rückraum entschärfte der Torwart. Aus dem guten Deckungsverhalten steigerte sich auch der Melle Angriff. „Da waren meine Jungs wieder bissiger“, so Riemann zum Spielverlauf, und 8 Minuten vor dem Ende glich die HSG zum 25:25 aus. Sie drehten das Spiel komplett um, und legten gleich weiter zum 25:27 nach.
Es war jetzt ein dramatisches Spiel. Bramsche verkürzte noch mal, Melle drehte aber noch mal auf und lag eine Minute vor Schluss 26:29 vorn. Durch eine Manndeckung verkürzte Bramsche noch mal auf 27:29. Jetzt zählte jeder Treffer, da Bramsche das Hinspiel mit einem Tor gewonnen hat, musste Melle also mindesten mit 2 Toren gewinnen. 15 Sekunden vor Ende der Partie nahm Riemann noch seine Auszeit. Gewonnen war das Spiel, nur musste dieser 2-Tore-Vorsprung gehalten werden. Es war also klar, kein Abspielfehler oder Ballverlust gegen die offensive Deckung. Das gelang hervorragend und so gewannen die HSG-Akteure am Ende verdient 27:29 und damit auch den 4.Tabellenplatz.
„Der Jubel kannte natürlich keine Grenzen und die Jungs ließen von den Zuschauern feiern. Verdient.“, so Riemann im Rückblick. „Fazit: Es war halt ein ganz normales Handballspiel meiner Mannschaft, so wie sie eigentlich den größten Teil der Saison gespielt haben. Anders können sie es vielleicht nicht, aber all zu oft kann ich das auch nicht mehr ab, das hat schon reichlich Nerven gekostet.“, gab Riemann zum Schluß einen kleinen Einblick in seine Seelenleben.
Aufstellung:
Mathis Osing (TW), Jannis Erdmann (TW), Axel Pohnke, Finn Ronning, Julian Hülskötter, Lukas Möllersmann, Moritz Meier, Leon Bartels, Matheo Raude, Philipp Steinbreder.
Quelle: Bernd Riemann