Weser-Ems-Liga Männer Süd

HSG Grönegau-Melle I – Eickener Spvg. I 26:27 (13:13)

In der sehr gut gefüllten Sporthalle an der Haferstraße in Melle stieg an Sonntag das erste von den beiden Derbys zwischen HSG und ESV in dieser Saison in der Weser-Ems-Liga. Am Ende gewann die ESV nach einem von beiden Seiten verkrampft geführtem Kampfspiel glücklich durch ein Tor von Artur Brack drei Sekunden vor dem Schlusspfiff.


Es war angerichtet in der Haferhalle. Rund 350 Zuschauer wollten sich das Meller Derby nicht entgehen lassen und sorgten für einen prächtigen Rahmen. Beide Mannschaften wirkten jedoch sehr angespannt und teilweise verkrampft, dementsprechend verhalten startete das Spiel. Die Tiger der HSG kamen dann aber doch besser in die Partie, legten über 2:0 und 6:3 eine sichere Führung vor, welche die Bordihn-Sieben bis Mitte der ersten Hälfte auf 11:6 ausbauen konnte. Dabei profitierte die HSG vom glänzend aufgelegten Roider im Tor, der mit zahlreichen Paraden neben dem 9-fachen Torschützen Hohnsträter bester Mann seines Teams war.

Schon früh zeichnete sich ab, dass das junge Schiedsrichtergespann dem Spiel nicht gewachsen war. Immer wieder sorgten die Unparteiischen mit unverständlichen Pfiffen (oder auch „Nichtpfiffen“) für Aufregung auf beiden Seiten. Die Tiger ließen sich dadurch mehr aus dem Takt bringen, als die Gegner aus Eicken. Nicht geahndete Fouls nutzte die ESV zu einigen Gegenstoßtoren und verkürzte den Rückstand nun stetig. Mit jedem Tor wuchs die Verunsicherung im Meller Team, während Eicken einen richtigen Lauf bekam. Mit insgesamt sechs Treffern in Folge ging die ESV mit 11:12 erstmals selbst in Führung. Erst gegen Ende des ersten Abschnitts fingen sich die Tiger wieder. Mit einem 13:13-Unentschieden ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel jeder Zeit eng umkämpft. Jede Führung der einen Mannschaft wurde im Gegenzug von der anderen ausgeglichen. Spielerisch konnten beide Teams nicht so recht überzeugen, der Kampf stand weiter im Vordergrund. So bekamen die Zuschauer ein wenig ansehliches, aber immer spannendes Spiel zu sehen. Als sich die Tiger beim 25:23 wieder eine 2-Tore-Führung erarbeitet hatten, schien sich eine Vorentscheidung anzubahnen. Doch gleich drei Angriffsversuche der Gastgeber landeten anschließend am Pfosten, während Eicken erfolgreich abschließen konnte und zum 25:25 Ausgleich traf. Die letzten Minuten wurden also zum Nervenspiel. Wieder legten die Tiger vor, doch Eicken glich zum 26:26 aus. Die HSG-Mannen hatten nun Ballbesitz und noch rund 60 Sekunden waren zu spielen. Den folgenden Angriff konnten Woitowitz & Co. jedoch nicht erfolgreich abschließen und verloren das Spielgerät. Nun hatte Eicken also die Chance das Spiel für sich zu entscheiden. 15 Sekunden vor Ultimo nahmen die Gäste ihre Auszeit, um sich zu besprechen. Anschließend nutzte Brack wie anfangs beschrieben den letzten Wurf zum glücklichen Siegtreffer für Eicken.

„Natürlich bin ich und auch das ganze Team sehr enttäuscht“, sagte HSG-Trainer Bordihn nach dem Spiel. „Wir hatten bei 25:23 mehrfach die Chance den Sack zu zumachen, haben es aber leider versäumt und es uns somit selbst zu zuschreiben. Die Leistung der Schiedsrichter war diesem Derby nicht würdig, sie waren zu unerfahren für so ein Spiel, das kam dem robust angelegten Spiel der Eickener deutlich mehr entgegen als uns“, so sein weiteres Fazit.

Spielfilm: 2:0, 6:3, 11:6, 11:12, 13:12, 13:13 (HZ) 15:15, 17:17, 20:20, 22:22, 25:23, 25:25, 26:25, 26:27 (EN)

Aufstellung Melle:
Nico Roider (TW, 1.-60.), Marcel Krause (TW, bei 2 Siebenmeter), Jan Heistermann (1), Sascha Osthues, Karim Ackermann (2), Björn Tiedtke (4/2), Thomas Allerdissen (n.e.), Dominik Hoff (5), Benedikt Franke, Jannik Lampen (1/1), Dennis Woitowitz, Tino Topheide (1), Nils Hohnsträter (9), Yannik Grottendieck (3).

Aufstellung Eicken:
Simon Drosselmeier (TW), Niclas Grever (TW), Albert Brack (3), Mario Hagemann (4), Artur Brack (1), Daniel Hoffmann, Eugen Rachmatulin (4), Maik Flade (1), Sebastian Schleicher (1), Christian Kaase (1), Henrik Niederwestberg (10/5), Philipp Bolte (2).